Erläuterungen zum Fallbeispiel

Nachfolgend sind nochmals die in Kapitel 4 des Buches (S. 97ff.) im Rahmen des Fallbeispiels aufgestellten Hypothesen zusammenfassend dargestellt. Der gesamte Prozess der Strukturgleichungsmodellierung wird anhand des Fallbeispiels in Teil II des Buches erläutert und mit Hilfe des Programmpaketes AMOS analysiert.   
In Teil III des Buches wird das Fallbeispiel auch mit SmartPLS untersucht (Kapitel 15), und die hier erzielten Ergebnisse werden mit denen von AMOS verglichen. Weiterhin wird das Fallbeispiel auch der Mehrgruppen-Kausalanalyse in Kapitel 14 und dem universellen Strukturgleichungsmodell mit NEUSREL (Kapitel 16) zu Grunde gelegt.

Das im Buch, S. 97ff., beschriebene Fallbeispiel beschreibt die Vermutungen eines Hotelbesitzers über die Einflussgrößen der Kundenbindung und deren Zusammenwirken. Die dabei aufgestellten Hypothesen sind sachlogisch plausibel und decken sich auch mit der einschlägigen Literatur zur Kundenbindung. Die von dem Hotelbesitzer geäußerten Vermutungen lassen sich in folgenden fünf Kausalhypothesen präzisieren:

  • H1: Je größer der Wunsch nach Abwechslung (Variety Seeking) ist, desto geringer sind die Wechselbarrieren.
  • H2: Je größer der Wunsch nach Abwechslung (Variety Seeking) ist, desto geringer ist die Kundenbindung.
  • H3: Je höher der wahrgenommene Preis ist, desto geringer ist die Zufriedenheit.
  • H4: Je stärker die Wechselbarrieren sind, desto stärker ist die Kundenbindung.
  • H5: Je höher die Zufriedenheit ist, desto stärker ist die Kundenbindung.

Die Wirkungsbeziehungen zwischen den latenten Variablen bilden das sog. Strukturmodell, während die latenten Variablen selbst jeweils über reflektive Messmodelle operationalisiert werden (vgl. Kapitel 6 im Buch). Sie lassen sich in nachfolgendem Pfaddiagramm (vgl. auch Abbildungen 4.2 und 8.3 im Buch) zusammenfassen, das mit Hilfe der in Kapitel 3.3.1.2, Abbildung 3.14 beschriebenen allgemeinen Regeln erstellt werden kann.